Erioch

Erioch ist eine bemerkenswerte Wachtfestung der xenojagenden Deathwatch die in der Jericho-Weite des Segmentum Ultima Stationiert sind.

Milchstrasse - rot markiert die Jericho Weite

Die Jericho-Weite - rot markiert das Erioch System
Wachtfestung Erioch

Aussenbereich (Defenses and Void Docks)

Der Aussenbereich der Wachtfestung Erioch ist übersät mit Waffensystemen. Die Seiten gespickt mit den Mäulern von Makro-Kanonen, Lenkwaffennestern, Thunderhawk Startrampen und Plasmamörsern während die Türme die aus der Oberfläche ragen mit hunderten Laserkuppeln übersät sind. Die Wachtfestung hat genügend Feuerkraft um ein Schlachtschiff in einer Salve zu vaporisieren oder einen kleinen Mond zu zertrümmern, sollte das nötig werden. Neben diesen furchteinflössenden Waffen umkreisen eigenständige Verteidigungsplattformen die Wachtfestung, jede bewaffnet mit tödlichen Lanzenbatterien und Torpedos. Zusätzlich patrouillieren defensive Überwachungsschiffe durch die Kälte des Raums geschickt an tödlichen Minenfelder vorbei - alle einem Schlachtschiff ebenbürtig bewaffnet.

Die Wachtfestung Erioch hat daneben Platz für ein dutzend Imperiale Grosskampfschiffe oder Adeptus-Astartes-Schlachtkreuzer die gleichzeitig andocken und versorgt werden können. Die meisten Schiffe die zur Wachtfestung kommen sind jedoch deutlich kleiner wie die Schnelleinsatzschiffe der Deathwatch oder die Schiffe von Würdenträgern welche die Festung besuchen.

Sowohl die Verteidigungsanlagen als auch die Docks werden von Legionen von Kampfservitoren und Mannschaften die per Eid ihr Leben lang an die Deathwatch gebunden sind überwacht und bedient.
Im Krisenfall wird die Verteidigung der Wachtfestung vom Meister der Wacht übernommen.

Aussenviertel (Outer Wards)

Das Aussenviertel trennt die Landungsstationen und Docks vom inneren Bereich der Festung. Seit zwei Jahrtausenden ist kein Feind der Langen Wacht willentlich durch das Viertel gelangt. Es gibt Bittsteller die - obwohl auf seriöser und legitimer Mission - es nicht wagen das Viertel zu durchqueren. Wahnsinn und Tod erwarten die Unwürdigen, sagt man, da nur die wahren Diener des Imperators einen sicheren Weg durch das Aussenviertel finden können.

Das Viertel selbst besteht aus gigantischen Zahnrädern und Keilwellen die sich ständig verschieben und verändernd und dabei einen Irrgarten bilden. Das Viertel wurde in einem titanischen Massstab erbaut: Ein 200 Meter breiter Durchgang könnte der Raum zwischen den Zähnen eines gigantischen Zahnrades sein während eine Brücke über eine immense Kluft eine sich langsam bewegende Keilwelle sein könnte. In manchen Bereichen wird die Gravitation definiert von den verschiedenen Komponenten des Irrgartens; soll heissen: Dass Wände zu Böden werden können und Böden zu Decken wenn man um eine Ecke biegt.

Das Viertel zum ersten Mal zu durchqueren erfordert eine grosse Portion Selbstdisziplin und einen schnellen, klaren Verstand denn die sich ständig ändernde Umgebung droht jeden einzuklemmen und zu zerquetschen. Der reine Anblick von unablässig enger und weiter werdenden Räumen und Spalten im Viertel kann schwache Geister in einen Zustand murmelnder Panik versetzen. Die Verzweiflung welche dieser Anblick in normalen Menschen auslöst ist nur ein Bruchteil derselben, welche die meisten Xenos verspüren. Für sie ist das Viertel ein Ort undenkbaren Terrors, eine menschengemachte Hölle aus schleifendem Eisen und verzahntem Stahl. Der Effekt ist so merklich und universell dass spekuliert wird, dass unbesehene Faktoren ebenso am Werk sein müssen: Ein latentes, psychisches Zeichen generiert von der Festung selbst oder mnemonische Furcht generiert durch das sich ständig wandelnde Viertel, beides lässt Menschen und Space Marines unberührt.

Andere sind der Meinung, dass die Xenos abgestossen werden vom Sinn und der Logik welches dieses Bauwerkes in sich trägt: Ihre unausweichliche und offensichtlich gesuchte Zerstörung. Diese Menschen glauben auch, dass das Viertel nur der sichtbarste Teil eines gigantischen Mechanismus' ist welche unter der Aussenhaut der Festung liegt, möglicherweise ein Teil des Omega Tresors selbst. Wenn das stimmen würde, so wäre die Funktion des Viertels als Irrgarten reiner Zufall. Welchem Zweck dieses titanische Artefakt schlussendlich dient, oder ob es nur das Überbleibsel eines monumentalen, unfertigen Projektes ist, konnte nie abschliessend beantwortet werden.

Halle des Ruhmes (Hall of Glory)

Eine riesige Halle, genannt die Halle des Ruhmes, tief im Innern von Erioch erinnert an das Kirchenschiff einer gigantischen Kathedrale: Es ist zwei Kilometer lang, hundert Meter breit und einen halben Kilometer hoch.

Halle des Ruhmes
Die gewölbte Decke des Raumes ist nicht sichtbar, da Schwaden von Weihrauch die Sicht verdecken. Durch diesen Rauch flitzen und tollen Cyber-Cherubim (Engelchen) die in Inkubationstanks grossgezogen wurden während darunter gebückte und in Roben gekleidete Diener, die seit zahllosen Generationen der Wachtfestung verpflichtet sind, ihre endlosen Wartungsarbeiten erledigen. Zahlreiche zerrissene und vom Kampf gezeichnete Banner säumen das Kirchenschiff beidseitig, manche durch das Alter beinahe durchsichtig geworden. Manche Banner reichen zurück in die Anfänge der Deathwatch und ihrer Aufgaben.

In feierlicher Prozession werden die Kampfbrüder durch den Raum geführt. Dabei gehen sie an hunderten Nischen in den Wänden vorbei in welchen linke Arme und Handschuhen von Astartes Rüstungen aufbewahrt werden. Diese Nischen erstrecken sich über die ganze Höhe des Raumes, eine neben der anderen. Schlussendlich hält die Gruppe vor einer leeren Nische und die Brüder durchlaufen die Transformation in Mitglieder der Deathwatch:

Ich schwöre die Erlasse und den Willen
des Imperators zu befolgen und zu ehren.
Ich ehre meinen Primarchen und den Ordensmeister
deren Willen ich gehorche.
Ich ehre die Deathwatch und den heiligen Dienst
zu dem ich mich hiermit verpflichte.

Mit grosser Ehrfurcht entfernen die Diener die Schulterplatte und Rüstung seines linken Armes welche anschliessend auf einem Ständer in der Nische ausgestellt wird. Falls die Nische nicht in Reichweite ist, tragen die Cyber-Cherubim die Rüstungsteile in die Nische hinauf. Anschliessend bringen die Diener die neuen Rüstungsteile: Den silbernen Arm und die Handschuhe sowie die reich verzierte linke Schulterplatte der Deathwatch. Diese werden sorgfältig an die Rüstung angebracht. Zum Schluss wird die Rüstung des Kampfbruders schwarz angemalt, die Farben seines Ordens bis auf die rechte Schulterplatte überdeckt. Bis zum Zeitpunkt da der apokryphische Eid aufgehoben wird, da die Lange Wacht erfüllt wurde.


Diese Rüstungsteile bleiben in der Halle des Ruhmes so lange er Mitglied der Deathwatch ist, und oft darüber hinaus. Sobald er seine Wacht vollendet hat werden ihm die Teile der Rüstung in einer ebenso feierlichen Zeremonie zurückgegeben und ihr ursprünglicher Zustand wiederhergestellt. Die Halle enthält jedoch viel mehr Rüstungsteile als es Brüder hat die derzeit dienen. Sollte ein Bruder im Kampfe während der Langen Wacht sterben, so wird sein Orden informiert. Die Rüstung bleibt aber zurück bis der Orden jemanden schickt, die Teile zurück zu holen. Manche Orden verlangen diese niemals zurück und ziehen es vor den Gefallenen damit zu Ehren, dass die Rüstungsteile an einem Ort des Ruhmes aufbewahrt werden. Manchmal gehen diese Orden aus dem kollektiven Gedächtnis des Imperiums verloren. Es wird gesagt, dass es Rüstungsteile in Nischen der Halle des Ruhmes gibt deren Orden man seit Jahrtausenden nicht mehr gesehen oder gehört hat. Darunter Namen wie die Carcharadons oder die Flame Falcons. Niemand kann sagen ob diese Gegenstände jemals zurückgeholt werden, jedoch kommt es von Zeit zu Zeit vor, dass ein Schwarzschild sich in der Festung meldet um eine Lange Wacht zu leisten und bevor er wieder geht eines dieser antiken Reliquien beansprucht.


Zusätzlich zur Lagerung der Rüstungsteile besitzt die Halle des Ruhmes Aufzeichnungen über jeden Kampfesbruder der jemals eine Wacht in der Wachtstation Erioch geleistet hat. Die rauchgeschwängerte Stille der grossen Halle wird nur gestört durch das kalte, hallende Geräusch des Meissels wenn die Namen derer die dienen in die Wand geschrieben werden. Dies ist die erste Aufgabe der speziell zu diesem Zwecke gezüchteten Cyber-Cherubim deren eine Hand mit einem Hammer, die Andere mit einem Meissel ersetzt wurde.  Jeder freie Zentimeter der Halle wird zu diesem Zwecke in hochgotisch mit dem Namen, Orden und Heldentaten der Dienstleistenden verziert. In den letzten Jahrhunderten mussten diese geheimnisvollen Steinmetze damit beginnen die Decke mit den Namen, Herkunft und Dienste der Helden der Wachtfestung zu schmücken. Natürlich sind diese Namen unleserlich durch den Nebel des Weihrauches unter der Decke, aber das spielt keine Rolle da die Namen so lange dort stehen werden wie die Wachtfestung Erioch ihre Wacht fortsetzt.

Grosses Beinhaus (Great Ossuaries)

Das grosse Beinhaus
Das grosse Beinhaus ist ein atemberaubendes Zeugnis der Erfolge der Deathwatch auf Wachtfestung Erioch. Die ovalen, mit hohen Bögen gestützten Tunnel welche den Hauptteil des Beinhauses ausmachen sind am Boden, an den Wänden und Decken mit unzähligen polierten Knochen, Zähnen und Klauen erschlagener Xenos gesäumt. Einige Fragmente können mit Details über den Xeno-Typ oder wer ihn wann erschlagen hat graviert sein, die meisten allerdings ruhen nackt und unverziert; stille Zeugen des Untergangs ihrer Vorbesitzer.

In Korridoren die zusammen eine grosse Schlaufe ergeben werden die Knochen wirklich gigantischer Monstrositäten ausgestellt. So zusammengefasst bilden sie die grössten Grabstätten des Beinhauses um die Überreste von Monstern zu zeigen die zu gross sind um sie sonst irgendwo unterbringen zu können. Weitere makabre Dekorationen wie Kronleuchter aus ausserirdischen Schädeln und Rückgraten hängen neben gerillten Säulen auf Chitin und Knochen.  Zerfledderte Xeno-Bälger hängen bannergleich neben aufwändigen Mosaiken aus verkalkten Aussenhäuten. Jahrhunderte des Schlachtens haben viele Kilometer Korridor entstehen lassen und die Dekorierung des Beinhauses geht unaufhörlich weiter.

Jedem Kampfbruder steht es frei zum grossen Beinhaus beizutragen. Dieser Brauch kann zu grosser Rivalität unter einigen Brüdern führen während andere diese Praktik in gleichem Masse verhöhnen. Der Meister der Wacht hat in all diesen Dingen das letzte Wort und einige lehnen diese Selbstglorifizierung ab. In der Vergangenheit haben Meister der Wacht die Ossuarien für längere Zeit geschlossen um die Anmassungen die durch die exzessive Trophäenjagd entsteht zu hemmen. Nichts desto trotz erzählen Brüder die schon lange der Deathwatch dienen von Orten wo die Gänge früher viel breiter warten bevor die vergangenen Jahre Ströme von Xenoknochen die Wände verkleideten. Die meisten Space Marines der Deathwatch empfinden das Grosse Beinhaus als Ort tiefer Spiritualität, ja sogar als meditative Stätte. Hier können sie neben den Errungenschaften der Brüder stehen die vor ihnen kamen und sich an den Triumphen über die Ausserirdischen erfreuen.  Neuankömmlinge werden üblicherweise zur einer Führung des Beinhauses eingeladen um stillschweigend das Ausmass der Aufgaben die die Deathwatch während der langen Wacht erfüllt zu erfassen. Normale Menschen denen diese Ehre zuteilwird erleben diesen Ausflug als eine komisch beklemmende und furchteinflössende Erfahrung ob all der düsteren Wunder des Beinhauses.

Space Marines kennen keine Furcht, aber die verpflichteten Diener der Festung vermeiden es die Ossuarien zu betreten wenn sie können. Die Reinigung und der Unterhalt wird von mono-task Servitoren erfüllt die auf vorgegeben Routen durch das Beinhaus schlurfen. Verstaubte Hüllen gefallener Servitoren liegen unberührt in einigen Hallen, Opfer eines unterschwelligen Fluches der trotz den Salbungen und Verwünschungen der Techpriester vorbesteht. Gerüchten zu Folge ist das Beinhaus verflucht durch nicht ruhen wollenden Aliengeister. Millionen, vielleicht Milliarden, von Xenos müssen in den Gängen und Gräbern des grossen Beinhauses ruhen, alle vereinigt im Tode. Ganze Rassen, ausgelöscht durch die Deathwatch auf Geheiss des Ordo Xenos, säumen die Wände und werden durch die gepanzerten Stiefel ihrer Bezwinger langsam zermahlen, dort wo sie den Fussboden bedecken. Diejenigen mit psionischen Fähigkeiten berichten von einem Miasma aus Schmerzen und impotenter Raserei welche die knochen-behängten Gänge in psychischem Gestammel von sich geben. Ein Stimmengewirr aus  flehen, fluchen und beten in verbotenen Sprachen.

Wohnbereich (Living Quarters)


Die Adeptus Astartes an Bord der Wachtfestung Erioch werden in kargen Einzelklausen untergebracht. Den Traditionen der Wachtfestung folgend ist jede kahl und schmucklos. Die Wände in jeder Klause bestehen entweder aus unpoliertem Metall oder unverputztem Stein, einer steinernen Plinthe um darauf zu ruhen sowie Unterbringungen für die persönlichen Waffen, Devotionalien und weiterer Ausrüstung des Bruders. Diese einfachen Behausungen sind genau gleich, egal ob es sich beim Bewohner um einen durchschnittlichen Kämpfer oder einen geehrten Wacht-Hauptmann handelt - allerdings gibt es einige Space Marines welche sich über diese Tradition hinwegsetzen indem sie Trophäen, Andenken und andere Erinnerungsstück ihres Heimatordens ausstellen. Derselben Tradition folgend werden Kampfbrüder welche die Wachtfestung frisch erreichen zusammen mit Brüdern welche schon lange dort wohnen gruppiert ohne dabei eine Unterscheidung nach Rang oder Kampfformation vorzunehmen. Ebenso erfolgt die Nahrungsaufnahme traditionell gemeinsam in einem der Refektorien, wo die Brüder auf Steinbänken sitzen und von metallenen Tischen unter andächtigem Kerzenlicht speisen.

Obschon die Wachtfestung letzten Endes der Herrschaftsbereich der Astartes der Deathwatch ist, leben und dienen andere Männer und Frauen darin. Leibeigene und wichtige Beamte, wie beispielsweise der astropathische Chor der Festung, sind in Enklaven beheimatet, weit entfernt von den Kampfesbrüdern der Deathwatch und den zahlreichen tiefen Tresoren der Festung.

Zeughaus (Armoury)


Tief unter der gepanzerten Haut der Festung, geschützt durch dickste Schutztüren und integrierte Voidschilde, welche normalerweise für Titanen eingesetzt werden, liegt das Zeughaus. 
Dies ist das Reich des Metalls und des radioaktiven Leuchtens, der Hammerschläge und den Feuern welche die Waffen und Rüstungen der Todesengel des Imperators herstellen. Bestehend aus Werkstätten, Magazinen und Waffenarsenalen herrschen hier die Techmarines welche der Deathwatch dienen, angeführt vom Schmiedemeister der Wacht. 

Chainswords, Power Axes, Bolter, Drop Pods, Panzer, Thunderfire Kannonen und alle weiteren Werkzeuge der Adeptus Astartes werden hier gelagert. Deren kriegslüsterne Maschinengeister durch das surren der Servitoren und von heiligen Ölen besänftigt werden. Weiter sind hier Milliarden von Schuss und Sprengköpfen eingelagert, vom einfachsten Laspack zu den gigantischen grav-stabilisierten Markogranaten der Hauptgeschütze.

In den tiefsten Tiefen des Zeughauses, gebetettet in einen tiefen Schlaf sind die verehrten Alten der Deathwatch. Mit Erlaubnis ihres Ordens werden die, welche schwerstverwundet wurden im Dienste der Deathwatch, in einen gepanzerten Sarkophagus installiert. So dass sie in Zeiten grosser Not einmal mehr, Seite an Seite, mit ihren Brüdern der Deathwatch dienen können. Derzeit schlafen drei Alte Dreadnoughts in der Wachtfestung Erioch, allerdings wurden sie über hundert Jahre lang nicht geweckt. Nur der Schmiedemeister kennt die ihre Anzahl und den Zustand.

Die exotischsten und potentest Waffen jedoch werden in versiegelten Tresorräumen tief im innern der Wachtfestung aufbewahrt. Der Zugang ist nur möglich wenn man das Geheimnis  des Zugangs kennt, so öffnen sich manche Türen nur für spezielle Orden, andere nur für solche mit der bestimmten Gen-Saat eines Primarchen oder wenn einem jemand einen Zugangscode übergibt. Weitere öffnen sich nur für einzelne Mitglieder der Inquisition oder es Adeptus Mechanicus. Die grössten Geheimnisse sind die schrecklichen Geräte die in den äusseren Katakomben des Omega Tresor gelagert sind. Unter diesen Waffen sind Vortex-Strom-Implosionsgefechtsköpfe, grässliche canister des Lebens-Esser Virus' und das gefangene Nightmare Childe. Diese übermächtigen Waffen werden nur einzeln, nach dem Willen des Systems welches im Herzen des Omega Tresor liegt, abgegeben.

Xenos Bestiarium

Im berühmt-berüchtigten Xenos Bestiarium der Wachtfestung hört man gefangene Ausserirdische knurrend und schreiend gegen ihre Gefangenschaft protestieren. Deren unmenschliche Blasphemie bewahrt sie nicht davor unermüdlich von den Apothecariae getestet und kategorisiert zu werden. Verteilt auf hunderte von klimatisierten und versiegelten Zellen und Untersuchungsräumen. Von hier werden die gefährlichsten Xenos oft in die ausgedehnten Jagdgründe entlassen damit die Deathwatch ihre Fähigkeiten schärfen kann. Neue Waffen und Techniken zu finden die gegen die ausserirdische Brut eingesetzt werden können ist stets das erste Ziel des Xenos Bestiariums. Das Verständnis des Xeno selbst ist immer nur ein Nebenprodukt der Suche nach einem besseren Verständnis darin wie man ihn zerstört.

Die dreizehn unteren Stockwerke des nördlichen Quadranten der Festung werden durch das Bestiarium belegt. Die bewohnten Flächen sind hellerleuchtete Korridore gespickt mit Gucklöchern aus meterdickem Kristall die zur Überwachung der Geschöpfe dienen. Im Kontrast dazu stehen die unbenutzten Bereiche des Bestiarium: verlassene, schwach beleuchtete Löcher aus Rockrete, gespickt mit Geröll. Hie und da geborstene Gucklöcher die auf die entfachte Gewalt der Gefangenen hindeutet während geschwärzte Wände die Geschichte der gerechten Rache des entflammtem Promethium erzählen.

Das Bestiarium war über die Jahrtausende das unfreiwillige Heim hunderttausender Ausserirdischer. Alle am östlichen Rand der Galaxie gefangenen Xenos werden auf Anordnung des Ordo Xenos hierher gebracht um sie zu studieren und zu sezieren. Vereinzelt greifen Inquisitoren auf das gesammelte Wissen des Bestiariums zurück um sich auf bekannte Gegner vorzubereiten oder um einen trügerischen Feind besser verfolgen zu können. Denn der ansässige Stab des Adeptus Mechanicus Logis und des Lexmechanicus filtern, katalogisieren und indexieren jede Untersuchung und Beobachtung mit erschöpfender Genauigkeit.

Zellen

Den meisten Platz im Bestiarium nehmen die Zellen ein die in die Gefahrenstufen Ultraviolet bis Infrarot unterteilt sind. Xenos die komplexe oder spezialisierte Biosphären brauchen werden üblicherweise in Stasishüllen aufbewahrt bis man sie braucht. In der Hälfte der Fälle töten die Statishüllen die Xenos, da wir aber sowieso alle untersuchen spielt das keine Rolle. Oft ist es ohnehin schwer genug herauszufinden ob ein Xeno am Leben oder tot ist. Im Bestiarium inhaftiert sind viele komisch fremde und exotische Lebensformen: Von Lebensformen die nur in einer speziellen Farbpalette überleben können über zu Geschöpfen welche ihre Leben rückwärts leben oder endlos verstörend mutierende Entitäten. Jede wird gründlich untersucht und kategorisiert damit man sie künftig besser vernichten kann.

Untersuchungskammern

Verschiedene Räume werden zur Untersuchung und Sezierung der Ausserirdischen sind über das gesamte Bestiarium verstreut. Manche sind kleine Auditorien mit Bänken für Zuschauer, andere haben unzerstörbare Kristallkäfige mit ferngesteuerten Manipulatoren um mit den giftigen Ausdünstungen einiger Xenos fertig zu werden. Die meisten sind allerdings düstere Folterkammern mit verdreckten Untersuchungstischen und rostigen Ketten und Fesseln. Kogitatoren (Computer) und Servo-Schädel notieren jeden Schnitt mit dem Skalpell, jede Amputation oder Injektion zum Nutzen der Forschung. Gifte und Viren werden getestet, ebenso so wie Schmerzgrenzen. Lebenswichtige Organe und Nervenzentren werden identifiziert und nach Sterblichkeit kategorisiert. Auch der furchteinflössendste Xeno-Räuber hat eine Schwachstelle irgendwo - und in den Untersuchungskammer kann sie offengelegt werden.

Jagdgründe (Hunting Grounds)


Die Jaggründe sind über die Zeit zu einer mehrere Ebenen umfassenden Anlage gewachsen und werden eine zunehmend wichtiger Teil der Deatwatch Trainings- und Andachtseinrichtungen in Erioch. Die Gründung der Jagdgründe wurde durch den  Hauptmann der Wacht Prascus vorangetrieben. Deren Ausbau dauert nun seit vier Jahrhunderte an ist noch längst nicht abgeschlossen. Prascus empfand stets einen gewissen Mangel an Einsatzbereitschaft der Kill-Teams wenn sie ins Feld geschickt wurden weil sie nicht genügend Möglichkeiten hatten in verschiedenen Umgebungen zusammen zu trainieren. Es liegt in der Natur der Sache dass ein Kill-Team an einem Tag in einer glühend-heissen Wüste kämpft und am nächsten in der grünen Hölle eines Dschungels. Ebenso ist es möglich dass erdrückende Gravitationskräfte herrschen, Vakuum, giftige Atmosphären oder tausende andere Umweltgefahren mit wenig Vorbereitungszeit überwunden werden müssen. Diese Wechsel waren teilweise schwer zu bewerkstelligen für neuangekommene Kampfbrüder die zum ersten Mal zusammenarbeiten mussten und war offensichtlich dass dadurch unnötige Schwierigkeiten und Opfer verursacht wurden.

Es erforderte viel Fingerspitzengefühl diese Probleme unter stolzen Krieger von dutzenden verschiedenen Orden anzusprechen, zumal jeder einzelne das Gefühl hat die Ehre seines Ordens auf seinen Schultern alleine zu tragen. Einige Hauptmänner hätten dieses Angelegenheit geregelt indem sie sie frontal angegangen und den Kampfbrüdern ihre Dienstpflicht und ihre Schwüre in Erinnerung gerufen hätte. Bruder Prascus aber wusste dass solches Verhalten die Saat für spätere Bitterkeit ausgebracht hätte. Also entschied er dass es niemandes Ehre anfechten würden wenn er nicht die Vorbereitung auf die kommenden Gefahren in den Vordergrund rücken würde, sondern die Jagdtraditionen einiger seiner Kampfesbrüder. So wurden auf sein Geheiss einige grosse Lagerräume in Faksimiles von wilden Planetenoberflächen umgewandelt. Prascus begann dann Jagdausflüge, gespiesen mit gefährlichen Kreaturen des Bestiariums, in diese Umgebungen zu leiten. Somit wurde, unter der Verkleidung von Sport und Ehre, eine Trainingsmöglichkeit geschaffen die es den Teams ermöglicht unter realen Bedingungen die Zusammenarbeit unter widrigen Bedingungen zu üben. 

Lange nachdem Prascus seinen Dienst als Hauptmann der Wacht geleistet hatte wurden die Jagdgründe noch benutzt, bis für einige wenige Jahrzehnte in Vergessenheit gerieten um danach wieder geöffnet zu werden. Später wurden sie dann von Meistern der Wacht weiter ausgebaut, teils um die Gebiete ihrer Heimatwelten, mehrheitlich aber um Welten der Jericho-Weite nachzustellen. Der Meister der Wacht Jarrax der Black Templars hat schliesslich eine gigantische, versiegelte Kammerbauen lassen um die Kampfbrüder unter jeder möglichen Bedrohung des Alls oder unter dem erdrückenden Druck eines Gasriesen trainieren zu können. Hauptmann der Wacht Madsen hat zahlreiche Räumen so umgestalten lassen, dass sie von Schiffskorridoren oder Xenolabyrinthen nicht zu unterscheiden sind und die Brüder den Sturm-Nahkampftaktiken unter realistischsten Bedingungen üben können. Jarrax's Adlerhorst, ein 3800 m hoher Hohlraum, ist bis jetzt ausschliesslich für Training in der Schwerelosigkeit oder während des Fallens verwendet worden. Innerhalb des letzten Jahrhunderts wurden die Jagdgründe in das Standardtraining der Deathwatch auf Erioch aufgenommen und es wurden weitere Räume und Umgebungen hinzugefügt welche die Heimat ausgewählter Xenospezies simulieren. Unter holographischem Himmel jagen hier die Brüder die Aliens, damit sie die Tricks und Fallen in deren natürlicher Umgebung kennen lernen. Dies ist der Ort wo die Kampfbrüder ihre Talente und Fähigkeiten schärfen, bis sie zum Kampfe gerufen werden.

Omega Tresor (Omega Vault)

Der Omega Tresor mit der Inschrift "Und die letze Festung ist die Wahrheit"
Der Omega Tresor ist eine Serie uralter Maschinen, Katakomben und Kammer die im Herzen der Wachtfestung Erioch sitzt. Der Omega Tresor ist Teil der Wachtfestung seit ihrer Gründung in der Jericho-Weite, allerdings ist keinem Lebenden der Inhalt des Tresors bekannt. Der Tresor selbst ist ein zylindrisches Gebilde dass mehrere Ebenen des Kerns der Wachtfestung beinhaltet. Es gibt allerdings nur einen einzigen Eingang in den Omega Tresor: Eine riesige Panzertüre die 40m hoch ist. Diese Türe ist versiegelt und durch mehrere Schichten von sich abwechselnden Void Schilden und Adamantinplatten, dick wie bei einem Schlachschiff.  Eingraviert darauf sind die Symbole der Deathwatch und das alte Erdzeichen "Omega" um ein Bild des Imperators welcher eine Schlange erwürgt. Über der Türe sitzt eine Gravatur in Hoch-Gotisch: "Und die letzte Festung ist die Wahrheit" 

Niemand auf der Wachtfestung Erioch vermag es die Türe des Tresors zu öffnen; sie öffnen sich selbst auf Kommando einer mysteriösen, uralten Konstruktion welche im Herzen des Tresors selbst ist. Die welche den Tresor betreten konnten erzählen von Korridoren und sich windenden Treppen die gesäumt sind von kleineren Tresortüren, jede verriegelt durch eine weitere Panzertüre die von staubtrockenen Pergamentfragementen und archaischen, silbernen Markierungen umgeben sind. Darin wartet ein Geheimnis in dieser gepanzerten Kammer, geschützt von automatisierten Verteidigungsanlagen und Schlösser unbegreifbarer Komplexität. Man weiss, dass der Omega Tresor seine Geheimnisse und Artefakte als direkte Reaktion auf Entwicklungen in der Jericho-Weite preisgibt. Weiter gibt es Hinweise darauf, dass der zentrale Datenspeicher der Wachtfestung Erioch mit etwas verbunden ist, was tief im Innern des Omega Tresors schlummert. Der Tresor hat, vereinzelt, auf neue Informationen die von Wachtstationen geschickt oder Rapporte über Deathwatch Missionen reagiert indem er Informationen die vor Jahrtausenden darin gelagert wurden zugänglich gemacht hat.
Jedoch bleibt dieser Prozess ein Mysteriosum, speziell ob der Tresor nach einem vorbestimmten Ablauf richtet oder ob nicht wenigstens ein Teil auf die Geschehnisse reagiert. Die vielleicht wichtigste Aussage die man darüber machen kann sind die vielen Vorkommnisse von grösster Wichtigkeit die keine Reaktion des Tresors nach sich gezogen haben. So hatte zum Beispiel die wichtigste Neuerung, der Einbruch der Schwarmflotte Dagon der Tyraniden in der Orpheus Vorstoss, keine Reaktion des Tresors verursacht. Wohl aber hat der Tresor auf spezifischere Bedrohungen durch die Tyraniden mit Aktivität reagiert. Es ist ein Rätsel welches die Gedanken der Deathwatch wie auch der Inquisitoren gleichermassen beunruhigt. Nur jeweils eine Kammer im Innern des Tresors hat sich geöffnet, wenn der Tresor sich die Türe aufmacht. Wenn das, was im Innern wartet entfernt wurde verschliesst sich der Tresor erneut, als Warnung erklingt dann eine sonore Glocke die vor den tödlichen Konsequenzen warnt, sollte jemand zu lange im Tresor herumlungern.

In der Vergangenheit hat der Tresor Wälzer archaischen Wissens, komische Fragmente ausserirdischer Maschinerie, uralte Waffen, Kanister voller weltenvernichtende Viren, mysteriöse Sternenkarten und bizarre Xeno-Exemplare hervorgebracht. Einmal war das Geschenk des Tresors ein uralter Astropath der in einem Stasisfeld gehalten wurden. Er vermochte eine kurze astropathische Nachricht zu verschicken und zwei Worte zu sprechen, bevor er wegen seines extrem hohen Alters verstarb, nachdem er seine letzte Aufgabe erledigt hat.

Im Zentrum des Omega Tresors befindet sich ein weiterer, innenliegender Tresor: Ein Geheimnis der Geheimnisse, gebunden durch unzählige Schliessmechanismen welches sich langsam von selbst öffnen, eines nach dem anderen, mit den Jahrhunderten. Die Kammer der Wacht glaubt, dass in dieser Kammer die letzte Wahrheit, und vielleicht, die letzte Waffe welche die Deathwatch in der Jericho-Weite brauchen wird gelagert ist.

Welchem Plan oder Anleitung vor langer Zeit die Konstruktion dieses Tresors nötig gemacht hat - und welche Hände ihn konstruiert haben - bleibt ein Geheimnis welches Viele studiert haben. Weitere Rätsel geben die möglicherweise präkognitiven Fähigkeiten und die Ressourcen welches es braucht um so eine Maschine zu bauen auf. Was zweifelsfrei feststeht ist aber, dass die Konstrukteure des Tresors Menschen waren. Eine Wahrheit die offensichtlich wird, nicht nur durch die Art der Konstruktion sondern durch ein weiteres, signifikantes Detail.
In der Atemluft des Tresors ist ein schrecklich mächtiges, synthetisches Pathogen enthalten das gänzlich wirklungslos ausserhalb des Tresors ist. Dieses Pathogen ist eine uralte und nicht-replizierbare Waffe die absolut tödlich für alle Formen des Lebens ist. Mit einer Ausnahme: Menschlichen Lebens.

Was sicher ist, ist dass die Kammer der Wacht die Pflicht hat den Omega Tresor zu schützen und die Information die er enthält angemessen zu nutzen und zu befolgen um das Imperium zu schützen. Diese Pflicht wird mit grösserer Periodizität in Anspruch genommen in den Jahrzenten seit sich das Warptor in die Jericho-Weite geöffnet hat und der Achilus Kreuzug seinen Anfang nahm. 



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